04.05.2021

Schuldnerberatung hilft Folgen der Pandemie abzumildern

​​​​​​​Breiter Rückenwind aus Landes- und Bundespolitik für Beratungskräfte


Die Bundesarbeitsgemeinschaft Schuldnerberatung befürchtet zunehmende Überschuldung und dauerhaft steigende Insolvenzzahlen von Privathaushalten wegen der Folgen der Pandemie. Mehrere hundert Schuldnerberater tagen ab Dienstag in Bremen auf ihrer Jahrestagung. Sie fordern eine bessere Zusammenarbeit von Bund, Ländern und Kommunen sowie ein einklagbares Recht auf kostenfreien Zugang zu qualifizierter Beratung.

Rückenwind erhalten die Fachkräfte von Bremens Justizsenatorin Dr. Claudia Schillig (SPD), die bei der Tagung das Grußwort übernimmt: „Ich bin der festen Überzeugung, dass neben den Ländern auch der Bund bei diesem Thema sowohl inhaltlich – für eine Stärkung der Schuldnerberatung und Verbesserung der Regularien – als auch finanziell – durch die entsprechende Förderung – in die Pflicht muss.“

Bereits vor der Pandemie waren 7 Millionen Haushalte in Deutschland überschuldet, d.h. sie konnten ihre finanziellen Verpflichtungen nicht mehr erfüllen. In Folge der Corona Pandemie wird diese Zahl wohl deutlich steigen. „Der finanzielle Kollaps findet immer mit Verzögerung statt“, erklärt Ines Moers, Geschäftsführerin der BAG-SB. Bereits heute dauert es in einzelnen Regionen mehrere Monate, bevor Betroffene eine kostenlose Beratung erhalten können. Der Verband rechnet zusätzlich mit einem dauerhaften Anstieg ver- und überschuldeter Haushalte. Durch qualifizierte Aus- und Weiterbildungsangebote sowie finanzielle Anerkennung der Beratungsleistung müssten jetzt mehr Beratungsangebote geschaffen werden. Zur Verbesserung der Situation sieht die BAG-SB deutlich auch die Bundespolitik in der Pflicht.

Auch die verbraucherpolitischen Sprecher der Bundestagsfraktionen von CDU/CSU, SPD, Grünen, FDP und der Linken sprechen sich eindeutig für ein verstärktes Engagement von Bund und Ländern aus. In ihren Videostatements loben sie bei der Tagung durchweg positiv die Arbeit der Beratungskräfte und stellten dar, wie sie sich im anstehenden Bundestagswahlkampf für die Schuldnerberatung und die ver- und überschuldeten Haushalte in Deutschland einsetzen wollen.

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