Wissenschaft und Forschung

Die BAG-SB versucht, die Praxis durch wissenschaftliche Begleitung und Evaluation zu unterstützen. Dieses Ziel erreicht sie durch die Förderung wissenschaftlicher Grundlagenforschung in eigenen Projekten und durch Beteiligung an externen Forschungsprojekten. Die Ergebnisse dieser und zahlreicher anderer Studien zum Arbeitsfeld werden regelmäßig in der Fachzeitschrift BAG-SB Informationen veröffentlicht. 


2025


 

Mensch-zentrierte Gestaltung von Tools zu finanzieller Bildung (MINTIFY)

Begleitung des Forschungsprojekts

Vorgehen und Zielsetzung

Welche Rolle haben Medien zur Finanzbildung sowie intelligente Werkzeuge bzw. Tools für kompetentes Finanzhandeln? Erkenntnisse darüber, mit welchen Medien sich Menschen über Finanzen informieren und welche Werkzeuge sie dafür nutzen, sind zentral für die Entwicklung von Bildungsangeboten. Wie kann Künstliche Intelligenz in diesem Prozess nutzbar gemacht werden? Das Projekt zielt darauf ab, die Nutzung von Medien und intelligenten Systemen und die Potentiale von KI für die finanzielle Bildung in Deutschland zu erforschen. Es ermöglicht die Untersuchung von Bildungs- und Handlungsartefakten, die Erforschung von Nutzungspräferenzen und die Entwicklung von Konzepten für Bildungsmaßnahmen für Menschen unterschiedlicher (Bildungs-) Hintergründe. 

Das Projekt setzt auf die Kooperation mit Praxispartnern wie der BAG-SB, der Verbraucherzentrale NRW, der Börse Stuttgart und des Privatbüro Plus. Unter Verwendung der Forschungs- und Gestaltungsansätze "Design Based Research" und "Design Thinking" sollen Zielgruppen erforscht sowie Bildungsprodukte entwickelt und evaluiert werden. Ziel ist die Erforschung und Entwicklung intelligenter Bildungssysteme, die Teil einer nationalen Bildungsstrategie werden und technische sowie didaktische Konzepte für digitale Medien in der Finanzbildung sowie praxistaugliche, demonstratorische Tools liefern.

Umsetzung durch
  • Hochschule Bonn-Rhein-Sieg, Fachbereich Wirtschaftswissenschaften - Institut für Verbraucherinformatik
  • Institut für Finanzdienstleistung Hamburg e.V.
  • Universität Siegen - Fakultät III - Zentrum für ökonomische Bildung in Siegen (ZöBiS)
Ansprechperson in der BAG-SB
  • Patrick Stahl
  • Volker Haug
Zeitraum

Februar 2025 bis Januar 2028

Förderung

Das Projekt wird gefördert vom BMBFSFJ im Rahmen im Förderschwerpunkt “Finanzielle Bildung”

Evidenzbasierte Forschung für ein didaktisches Seminarkonzept zur finanziellen Bildung für Lehramtsstudierende (EFORBIS)

Begleitung des Forschungsprojekts

Vorgehen und Zielsetzung

Das Verbundprojekt EFORBIS der Hochschulstandorte EUF Flensburg/PH Schwäbisch Gmünd zielt darauf ab, Studienanfänger_innen des Lehramts finanziell zu bilden und mittels doppelter Vermittlungspraxis für eine spätere unterrichtspraktische Umsetzung finanzieller Bildung in der Schule zu qualifizieren. Es werden Forschungserkenntnisse zur Stärkung evidenzbasierter finanzieller Bildung generiert. In einer ersten Phase werden Studienanfänger_innen des Lehramts auf Grundlage ihrer individuellen Lebenssituationen für die Herausforderungen finanzieller Entscheidungen sensibilisiert. Einen Großteil dieser Gruppe stellen Frauen dar, die hinsichtlich finanzieller Bildung als vulnerabel einzustufen sind. Dieser Gruppe wird im Projekt eine besondere Aufmerksamkeit zuteil. In einer zweiten Phase werden zukünftige Lehrkräfte für die Vermittlung finanzieller Bildung an Schulen qualifiziert, indem sie eigene Erfahrungen im selbstständigen Treffen von Finanzentscheidungen durch Projektarbeit sammeln. Das OECD/INFE-Kompetenzmodell wird durch Anleihen aus dem Entrepreneurship Competence Framework ergänzt. Zur kontinuierlichen evaluationsbasierten Weiterentwicklung des Seminarkonzeptes wird sich im Rahmen von EFORBIS der Design-Based Research-Methodologie bedient, um nicht nur die finanzielle Bildungskompetenz von Studienanfänger*innen, sondern ebenso die Vermittlung finanzieller Bildung an Schulen zu fördern. Das Seminarkonzept wird an andere Hochschulstandorte transferiert. Das Projekt verfolgt die Ziele der (Weiter)-Entwicklung eines Kompetenzmodells, die Entwicklung, Erprobung und Evaluation valider Messinstrumente auf Grundlage des Kompetenzmodells, didaktischer innovativer Lehr-/Lernangebote und Bildungsmaterialien sowie die Wirksamkeitsforschung von begünstigenden und hemmenden Faktoren für eine gelingende finanzielle Bildung. Die Ergebnisse werden der Öffentlichkeit auf Fachtagungen, in Fachzeitschriften und im Rahmen des Forschungsdatenmanagements zur Verfügung gestellt.

Umsetzung durch
  • Europa-Universität Flensburg - Internationales Institut für Management und ökonomische Bildung
  • Pädagogische Hochschule Schwäbisch Gmünd
Ansprechperson bei der BAG-SB
  • Ines Moers
Zeitraum

April 2025 bis März2028

Förderung

Das Projekt wird gefördert vom BMBFSFJ im Rahmen im Förderschwerpunkt “Finanzielle Bildung”

Weitere Informationen

www.uni-flensburg.de/widi/forschung/projekte


2021


 

Wie sind soziale Dienstleister von der COVID-19-Pandemie betroffen und wie nutzen sie die staatlichen Unterstützungsleistungen?

Begleitung des Forschungsprojekts

Vorgehen und Zielsetzung

Im Fokus des Vorhabens steht die Forschungsfragewie die Menschen in Deutschland vor dem Hintergrund hoher Unsicherheit und Komplexität mit den resultierenden finanziellen Schocks [der Corona Pandemie] umgehen.

Im laufenden Forschungsprojekt untersucht das ZEP „soziale Dienstleister, ihre Mitarbeitenden und ihre Nutzerinnen und Nutzer von der Corona-Pandemie betroffen [sind] und wie wirken die sozialpolitischen Unterstützungsleistungen?“. Das Projekt untersucht,

  • wie verschiedene Gruppen sozialer Dienstleister von der Corona-Pandemie betroffen sind,
  • wie sie ihre Leistungen während der Pandemie unter veränderten Bedingungen erbringen und sie an diese anpassen,
  • welche Unterstützung sie dabei benötigen,
  • welche staatlichen Unterstützungsleistungen zur Verfügung stehen,
  • wie diese genutzt werden und wirken und
  • welche Anpassungen oder Weiterentwicklungen hier notwendig sind.


Zwischenbericht 

Endbericht 

Umsetzung durch:
  • ZEP – Zentrum für Evaluation und Politikberatung
Zeitraum

September 2020 bis Sommer 2021

Förderung

Das Projekt wird gefördert vom BMAS im Rahmen des Fördernetzwerks Interdisziplinäre Sozialpolitikforschung (FIS)

Finanzielle Schocks in der Corona-Krise: Belastungen und Beanspruchungen, Bewältigungsstrategien und -ressourcen sowie sozialpolitische Maßnahmen (Schock-Co)

Begleitung des Forschungsprojekts

Vorgehen und Zielsetzung

Im Fokus des Vorhabens steht die Forschungsfrage, wie die Menschen in Deutschland vor dem Hintergrund hoher Unsicherheit und Komplexität mit den resultierenden finanziellen Schocks [der Corona Pandemie] umgehen.

Während zu den generellen psychischen und gesellschaftlichen Folgen der Corona-Krise und der ökonomischen Betroffenheit bereits einige Studien vorliegen, gibt es bislang kaum Evidenz dazu, wie sich die finanziellen Herausforderungen bei den Betroffenen niederschlagen und welche mittel- bis langfristigen Folgen sich ergeben. Belastbare Erkenntnisse zu diesem Aspekt sind von hohem wissenschaftlichem Interesse und auch erforderlich, um Handlungsbedarfe der Sozialpolitik und angrenzender Politikbereiche abzuleiten.

Das beantragte Verbundprojekt soll drei spezifische Untersuchungskomplexe adressieren:

  1. Finanzielle Belastungen und Beanspruchungen in der Corona-Krise sowie deren Auswirkungen;
  2. Strategien und Ressourcen zur Bewältigung der finanziellen Belastungen und Beanspruchungen;
  3. Effektive und nachhaltige sozial- und bildungspolitische Maßnahmen zur Abfederung der finanziellen Belastungen und Beanspruchungen sowie zur Förderung von Bewälti-gungsstrategien und -ressourcen.

Mit Hilfe von zwei komplementären empirische Untersuchungen (Survey- und Tagebuchstudie) sollen vertiefte Einsichten in das komplexe Wechselspiel ökonomi-scher und psychologischer Faktoren im Zusammenhang mit Coronabedingten finanziellen Beanspruchungen und Belastungen sowie deren Bewältigung gewonnen und sozialpolitische Handlungsempfehlungen abgeleitet werden.

Beteiligte
  • Universität Mannheim (UMA)
  • in Kooperation mit dem Leibniz-Zentrum für Europäische Wirtschaftsforschung (ZEW)
  • und dem Leibniz-Institut für Resilienzforschung (LIR)

Projektpartner aus der Praxis: 

  • Bundesarbeitsgemeinschaft Schuldnerberatung e.V. (BAG-SB) 
  • Verband der Gründer und Selbständigen e.V. (VDSG
  • Verband der Insolvenzverwalter Deutschlands e.V. (VID
  • Interessengemeinschaft der selbständigen DienstleisterInnen in der Veranstaltungswirtschaft e.V. (ISDV)
Zeitraum

ab November 2020

Förderung

Ermöglicht wurde das Forschungsvorhaben durch die Förderung des Bundesministeriums für Arbeit und Soziales (BMAS) 


2020


 

Private Überschuldung in Deutschland: Machbarkeit und Zukunft von Schuldnerberatung in Zeiten der Covid-19-Pandemie

Begleitung des Forschungsprojekts

Vorgehen und Zielsetzung

Die mit der Covid-19-Pandemie verbundenen Beschränkungen führen zu finanziellen und psychosozialen Einschränkungen und auch Unterstützungsangebote müssen ihre Beratungstätigkeit auf die neuen Bedarfe und Bedürfnisse einstellen. Anhand zweier prototypischer Regionen soll der Zusammenhang von privater Überschuldung und Covid-19 Infektionsgeschehen untersucht werden.

Stellvertretend für urbane Regionen mit hoher Vor-Corona-Überschuldungsquote wurde der Regierungsbezirk Düsseldorf ausgewählt. Im Kontrast dazu stehen die bayrischen Bezirke Oberfranken, Oberpfalz (ohne den Landkreis Regensburg) und Niederbayern, die zwar auch hohe Covid-19 Infektionszahlen, aber eine niedrige Vor-Corona-Überschuldungsquote aufweisen. In beiden Untersuchungsgebieten werden jeweils rund 500 Personen interviewt, die durch die Covid-19-Pandemie finanzielle Einschränkungen hatten oder noch haben. Zudem werden ausführliche Interviews mit Fachkräften, Betroffenen und weiteren Fachexpertinnen und Fachexperten geführt. Weitere Informationen

Beteiligte

Wissenschaftliches Begleitgremium und Praxispartner: 

  • Bundesarbeitsgemeinschaft Schuldnerberatung e.V. 
  • Bürgerbewegung Finanzwende e.V. 
  • Dr. Christoph Mattes, Fachhochschule Nordwestschweiz
Zeitraum

Juli - Dezember 2020

Förderung

Ermöglicht wurde das Forschungsvorhaben durch die Förderung der Friedrich-Ebert-Stiftung


2018


 

Herausforderungen moderner Schuldnerberatung

Durchführung Forschungsprojekt

Vorgehen und Zielsetzung

Um die Herausforderungen moderner Schuldnerberatung aufzuzeigen, hat die Bundesarbeitsgemeinschaft Schuldnerberatung e. V. (BAG-SB) das Deutsche Institut für Sozialwirtschaft e. V. mit gleichlautendem Forschungsprojekt beauftragt. Hintergrund der vom BMJV geförderten Studie sind die 2016 eingeführten §§ 504a und 505 BGB, die eine Beratungsangebotspflicht von Kreditinstituten gegenüber Kunden definieren, deren Girokonto dauerhaft überzogen ist.

Beteiligte

Mit der Durchführung wurde das Deutsche Institut für Sozialwirtschaft e. V. (DISW) in Kiel beauftragt.

Kooperationspartner sind unter anderem die Schuldnerberatung der Diakonie Hamburg, die afg worknet Schuldnerberatung gGmbH Hamburg und die H.S.I. Schuldner- und Insolvenzberatung Hamburg.

Die Begleitung des Projekts erfolgt durch die Lawaetz-Stiftung.

Zeitraum

Juni 2016 - Mai 2017

Förderung

Ermöglicht wurde das Forschungsvorhaben durch die Förderung des Bundesministeriums für Justiz und Verbraucherschutz (BMJV) aufgrund eines Beschlusses des Deutschen Bundestags.

 

Weitere Informationen


2015


 

Werthaltigkeit und Nachhaltigkeit von Sozialer Schuldner- und Insolvenzberatung

Metastudie empirischer Arbeiten

Vorgehen und Zielsetzung

In der Studie, die im Auftrag der Bundesarbeitsgemeinschaft Schuldnerberatung e. V. erstellt wurde, geht es um die Werthaltigkeit und Nachhaltigkeit der Sozialen Schuldner- und Insolvenzberatung im Spiegel empirischer Erhebungen der vergangenen 15 Jahre.

Um die Wirksamkeit der Sozialen Schuldner- und Insolvenzberatung beurteilen zu können, wurden zunächst die Hintergründe und vielfältigen Implikationen der Lebenslage Überschuldung beleuchtet. Durchgeführt wurde ein sogenanntes propositionales Inventar, das eine Literaturzusammenfassung und eine Inhaltsanalyse von 13 Studien umfasst. Flankierend wurden einige Studien herangezogen, die angrenzende Themen behandeln. Es ist dabei gelungen, den ausgewerteten Studien zentrale Wirkungen zu entnehmen, die eindrucksvolle Erfolge der Sozialen Schuldner- und Insolvenzberatung belegen.

Beteiligte

Mit der Durchführung wurde die HAW - Hochschule für Angewandte Wissenschaften Hamburg beauftragt. Unterstützt wurde das Forscherteam durch vorbereitende Recherchearbeiten verschiedener BAG-SB Mitglieder.

Zeitraum

Die Veröffentlichung erfolgte 2015 als Sonderheft der BAG-SB Informationen.

Förderung

Ermöglicht wurde das Forschungsvorhaben durch Förderungen vom Deutschen Privatinsolvenztag e. V., der Diakonie Hamburg, Seghorn Inkasso, der Landeshaupstadt München und zehn Landesarbeitsgemeinschaften Schuldnerberatung.